Was sind Bitterstoffe?
Als Bitterstoffe werden chemische Verbindungen mit einem bitteren Geschmack bezeichnet. Die Gemeinsamkeit dieser Substanzen besteht tatsächlich nur in genau dieser Eigenschaft, also dem bitter Schmecken. Als wichtiger Teil der sekundären Pflanzenstoffe gibt es keine chemisch einheitlich zuordnungsfähige Gruppe von Bitterstoffen. Es gibt jedoch messbar unterschiedliche Stärken des Bitteren Geschmacks, den Pflanzen, die Bitterstoffe enthalten, aufweisen. Man berechnet diesen Bitterwert, in dem man ein Gramm des Bitterstoffs mit Wasser mischt und misst, bei wie viel Verdünnung der bittere Geschmack noch vorhanden ist.
Wieso hast Du noch nie von Bitterstoffen gehört?
Durch die Industrialisierung sind Bitterstoffe weitgehend aus den Nahrungsmitteln verschwunden. Ursprünglich bittere Lebensmittel wie z.B.: Rucola schmecken nicht mehr richtig bitter, da die Bitterstoffe herausgezüchtet worden sind. Unser Geschmackssinn ist nicht mehr in seinem Urzustand , sondern durch das übertriebene Angebot von Zucker, Salz & Geschmacksverstärkern manipuliert. Unsere Geschmacksknospen sind die Geschmacksrichtung “bitter” daher kaum noch gewohnt, dabei ist sie eine der fünf Geschmäcke, die unsere Zunge wahrnehmen kann. Jede Geschmacksrichtung löst mit der Berührung der Zunge und der Wahrnehmung durch die Geschmacksknospen einen anderen Reiz aus, der über Nerven zum Gehirn transportiert wird und eine wichtige Information enthält. Das Überangebot an den Geschmacksrichtungen süß und salzig in der heutigen Ernährung hat zur Folge, dass wir die anderen, gewohnten Geschmäcke eher präferieren, als den bitteren.
Die Power von Bitterstoffen
Die wundersame Naturkraft der Bitterstoffe wurde schon vor Jahrhunderten wegen der vielfältigen Wirkungsweise auf unsere Gesundheit genutzt. Sowohl bei Hildegard von Bingen, als auch bei Ayurveda oder TCM spielen Bitterstoffe eine wichtige Rolle und sind nicht wegzudenken.
Um das Gleichgewicht in der Ernährung wieder herzustellen, sind Bitterstoffe somit eine sinnvolle Ergänzung, denn wir nehmen sie nicht mehr automatisch durch den Verzehr von bitterem Gemüse und Kräutern auf. Selbst wenn wir auf eine Ernährung mit viel bitterstoffhaltigen Lebensmitteln achten, enthalten diese in der Regel nicht mehr die originale Menge an Bitterstoffen. Die Kraft der Bitterstoffe kann unser Wohlbefinden auf natürliche Art und Weise beeinflussen und sollte genutzt werden.
Bitter ist besser
Wir kennen heute hauptsächlich noch die Geschmacksrichtungen süß, salzig, sauer und umami (fleischig). Dies liegt auch an dem Einsatz der vielen Geschmacksverstärker, welche heutzutage in sehr vielen Lebensmittel zu finden sind. Die erste Reaktion bei der Einnahme von Bitterstoffen ist oft Ablehnung. Man sagt sogar, dass unser Körper Bitterstoffe umso mehr braucht, je stärker zunächst die Ablehnung ist, denn unser Körper ist sie dann nicht mehr gewohnt. Nach der ersten Einnahme von Bitterstoffen und dem Kontakt der Zunge mit dem bitteren Geschmack geht es in der Regel sehr schnell, dass der Körper sich wieder daran gewöhnt hat.
Bitter wird so oft schnell zum leckeren und natürlichen Nachtisch statt zuckerhaltigen Süßigkeiten. Als natürlicher Gegenpol zur Geschmacksrichtung süß kann bitter somit auch zwischen Mahlzeiten die innere Naschkatze austricksen. Eine Portion Bitterstoff Tropfen erzielt hier in der Regel eine bedeutende Wirkung.
Du hast bitter nötig!
Unsere Vorfahren wussten schon seit Jahrhunderten, wie wichtig Bitterstoffe für unseren Organismus sind. Angefangen bei Hippokrates, welcher schon damals bittere Kräuter bei Beschwerden empfahl, ebenso wie die wunderbare Hildegard von Bingen.
Je bitterer der Geschmack für Dich ist, desto mehr zeigt Dir Dein Körper, wie bitter nötig Du die Einnahme von Bitterstoffen hast. Nimmst Du Bitterstoffe regelmäßig zu Dir, wirst Du Dich ganz schnell an den bitteren Geschmack gewöhnen. Spätestens dann, wenn Du Dich einfach besser fühlst.
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